15 Jan

Grippezeit: Vorsicht bei Medikamente am Steuer

Rund ein Drittel aller Medikamente beeinflussen das Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen im Straßenverkehr.

Autoschlüssel Medikamente
© KFV

Medikamente am Steuer als häufig unterschätzte Gefahr

Sie ist wieder da – die Grippezeit! In der von Husten und Schnupfen geplagten Jahreszeit, erscheint die Einnahme von Medikamenten als die „Rettung in der Not“, um alltäglichen Verpflichtungen, wie Arbeiten oder Einkaufen, nachgehen zu können. Dabei bleibt es häufig leider auch nicht aus, dass sich der ein oder andere trotz Medikamenteneinnahme hinters Steuer setzt. Was jedoch vielen nicht bewusst ist: Die Einnahme von Medikamenten verändert das Reaktionsvermögen und stellt somit eine vielfach unterschätzte Gefahr im österreichischen Straßenverkehr dar. Darüber hinaus kann die übermäßige Einnahme von Medikamenten bzw. die Einnahme ohne medizinische Notwendigkeit auch zum Führerscheinentzug führen. Meist wird dann im Rahmen einer verkehrspsychologischen Untersuchung die Verkehrstüchtigkeit des Verkehrsteilnehmers geklärt.

Wenn Grippemittel, Erkältungssäfte und Co. die Sinne trüben

Auch wenn die Erkältungs- und Grippewelle derzeit die Österreicher voll im Griff hat, dürfen Medikamente in ihrer fahrtüchtigkeitsverändernden Wirkung nicht unterschätzt werden. Rund ein Drittel aller in Österreich zugelassenen Arzneimittel wirken sich drastisch auf die Fahrsicherheit im Straßenverkehr aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine rezeptfreie oder eine rezeptpflichtige Arznei handelt, denn eines ist sicher: Eine mögliche Auswirkung auf das Fahrverhalten im Straßenverkehr ist bei jedem Medikament allgegenwärtig. Hierbei reicht das Spektrum von einer negativen Auswirkung auf das subjektive Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen bis hin zum Einfluss auf die Selbsteinschätzung. Darüber hinaus könnte die dämpfende Wirkung von Arzneimitteln auf das zentrale Nervensystem sogar eine Fahruntüchtigkeit bewirken. Dies hätte eine Fehleinschätzung von Gefahrensituationen zur Folge und führt im schlimmsten Fall sogar zu einem Verkehrsunfall.

Wirkung von Medikamente am Steuer gleicht 0,5 Promille

Neben der wahrnehmungsverändernden Wirkung von Grippemitteln, sollte auch die Wirkungsdauer von Schlaf- und Beruhigungsmitteln nicht unterschätzt werden. Dabei spielt der sogenannte „Hangover-Effekt“ eine wesentliche Rolle. Vielen ist nicht bewusst, dass auch 16 Stunden nach Einnahme einige Präparate eine Wirkung, welche mit 0,5 bis 0,8 Promille vergleichbar ist, aufweisen. Aus diesem Grund wird bei der Verwendung dieser Arzneimittel auch am Morgen nach der Einnahme zu besonderer Vorsicht im Straßenverkehr geraten.

Unfallfrei durch die Grippezeit

Damit die Grippezeit nicht mit bösen Überraschungen im Straßenverkehr endet, sollten Sie vor Inbetriebnahme eines Fahrzeuges, stets folgende „5-Punkte-Checkliste“ beachten:

  • Fühle ich mich fit genug?
  • Habe ich Medikamente genommen?
  • Bin ich mir sicher, dass diese die Fahrtüchtigkeit nicht beeinflussen?
  • Gibt es heute ausnahmsweise eine Alternative zum Auto?
  • Sollte ich noch einen Arzt oder Apotheker um Rat bitten?

Prinzipiell gilt: Schätzen Sie die Wirkung von Medikamenten und deren Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit richtig ein und vergewissern Sie sich vor Inbetriebnahme eines Fahrzeuges stets, ob Sie sich tatsächlich fit genug für eine Autofahrt fühlen.

Damit wünschen wir Ihnen trotz Grippezeit eine unfallfreie und vor allem sichere Fahrt!

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