25 Feb

Nicht angepasste Geschwindigkeit: Risiken und Strafen

Lesen Sie hier, wie gefährlich das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit ist und welche Strafen drohen.

Nicht angepasste Geschwindigkeit birgt eine große Fahr für alle Verkehrsteilnehmer:innen.

Ob aus Stress, Unachtsamkeit oder Freude an der Geschwindigkeit: Jeder von uns ist schon einmal zu schnell gefahren. Meist ist einem dabei jedoch nicht bewusst, dass dies tödliche Konsequenzen haben kann. Denn das Lenken eines Fahrzeugs mit überhöhter Geschwindigkeit ist kein Kavaliersdelikt und birgt zahlreiche Risiken. Zudem drohen erhebliche Strafen und gegebenenfalls eine Nachschulung, wenn man von der Polizei bei der Geschwindigkeitsübertretung erwischt wird. Wir haben alles Wissenswerte rund um das Thema „Schnellfahren“ für Sie zusammengefasst.

Unfallursache nicht angepasste Geschwindigkeit

Dass das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit gefährlich ist, ist keine neue Erkenntnis. Es zählt neben Ablenkung am Steuer jährlich zu den Hauptunfallursachen auf Österreichs Straßen. Bekannterweise gilt: Je schneller man unterwegs ist, desto länger braucht man, um vor einem Hindernis rechtzeitig zum Stillstand zu kommen. Bei trockener Fahrbahn beträgt der Anhalteweg bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h bereits 40 Meter. Fährt man mit 50 statt 60 km/h, verlängert sich der Anhalteweg bereits auf 54 Meter.

Überhöhte Geschwindigkeit führt also unweigerlich dazu, dass sich der Anhalteweg verlängert. Doch womit ist zu rechnen, wenn statt trockener Witterungsbedingungen beispielsweise nasse Fahrverhältnisse vorliegen? Gerade im Herbst und Winter kann diese Kombination zu noch fataleren Konsequenzen führen.

Schnellfahren und schlechte Sicht

In der kalten Jahreszeit – wenn es später hell und früher dunkel wird – führen niedrige Temperaturen und mehr Feuchtigkeit häufig zu Nebel und somit gleichzeitig zu einer schlechteren Sicht. Dadurch können potenzielle Hindernisse oft erst spät erkannt werden. Ist man dann noch zu schnell unterwegs, kann sich jeder ausrechnen, welche Folgen das hat. Die mögliche Zeit, um auf ein Hindernis reagieren zu können, wird durch die zu hohe Geschwindigkeit drastisch verkürzt.

Doch nicht nur Nebel, sondern auch die tiefstehende Sonne in den Wintermonaten, kann das Risiko zu verunfallen erhöhen. Wird man geblendet und sieht so nur für eine Sekunde nichts, bedeutet dies bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h bereits einen Blindflug von 14 Metern. Ist man schneller unterwegs, legt man eine noch weiter Strecke ohne Wahrnehmung zurück (siehe auch www.blindflugrechner.at).

Zu hohes Tempo und Wildwechsel

Mit dem Fallen der Blätter steigt auch die Zahl der Wildunfälle auf Österreichs Straßen. Durchschnittlich kommen jährlich rund 76.000 Wildtiere bei Verkehrsunfällen ums Leben. Welche fatalen Folgen so ein Unfall haben kann, zeigt ein einfaches Beispiel: Trifft man mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h auf ein 80 kg schweres Wildschwein, so wirkt ein Aufprallgewicht von zwei Tonnen auf Fahrzeug und Fahrer ein. Gerade im Grenzbereich von Feldern und Wäldern gilt daher erhöhte Achtsamkeit, eine bremsbereite Fahrweise und vor allem eine angepasste Geschwindigkeit!

Zu schnell unterwegs für Fußgänger und Radfahrer

Schlechte Sicht durch Nebel oder Dunkelheit führt dazu, dass Fußgänger oder Radfahrer erst sehr spät erkannt werden können. Das gilt vor allem dann, wenn diese dunkel gekleidet sind. Personen mit dunkler Kleidung werden in der Nacht oder bei schlechter Sicht erst aus 25 bis 30 Metern Entfernung wahrgenommen. Wer mit zu hoher Geschwindigkeit unterwegs ist, hat also keine Chance, rechtzeitig stehen zu bleiben und einen Aufprall zu verhindern. Nicht angepasste Geschwindigkeit bei Dunkelheit oder schlechter Sicht ist demnach nicht nur ein Risiko für den Fahrer selbst, sondern auch für die anderen Verkehrsteilnehmer.

Die Strafen für Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit

Wer trotz all der Gefahren und Risiken nicht auf seinen Bleifuß verzichten will, hat mit einer entsprechenden Strafe zu rechnen. Abhängig davon, ob man noch in der Probezeit ist, wo man unterwegs war und ob es sich um ein Erstdelikt handelt, können die Sanktionen variieren. Als Strafe können für Geschwindigkeitsübertretungen bis zu 7.500 Euro fällig werden. Neben der Entrichtung einer Geldstrafe wird bei höheren Überschreitungen außerdem ein Entzug des Führerscheins angeordnet. Bei wiederholter oder extremer Raserei wird der Führerschein erst nach der Absolvierung einer Nachschulung wieder ausgehändigt; außerdem kann es sogar zur Beschlagnahme bzw. zum Verfall des Fahrzeugs kommen. Nähere Details zum Strafausmaß finden Sie im Beitrag Infografik: Strafen bei erhöhter Geschwindigkeit.

Zusammenfassend gilt: Rasen lohnt sich nicht! Wer eine nicht angepasste Geschwindigkeit wählt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Wem diese Gründe noch nicht reichen, um auf den Adrenalinkick zu verzichten, der lässt sich hoffentlich zumindest von drohenden Geldstrafen, der verpflichtenden Teilnahme an einer Nachschulung oder einem Führerscheinentzug eines Besseren belehren.

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