21 Sep

Autofahren im Herbst: Nasse Fahrbahn und hohe Geschwindigkeit als Gefahr

Wenn Dunkelheit, schlechte Witterung und häufig nasse Fahrbahn jungen Lenkern vor allem im Herbst zum Verhängnis werden.

Straße im Herbst mit Laub

Diese Gefahren erwarten uns beim Autofahren im Herbst

Mit dem Jahreszeiten-Wechsel und den damit einhergehenden Temperaturschwankungen stellt der Herbst die Fahrzeuglenker oft auf die Probe. Wir haben die größten Risiken für Sie zusammengefasst und erklären Ihnen, wie Sie sich optimal auf die kommende Jahreszeit vorbereiten können.

Nebel und tiefstehende Sonne als Sichtbehinderung beim Fahren

Vor allem im Frühverkehr und am Abend kann Nebel zur enormen Sichtbeeinträchtigung werden. Hier gilt es, die Geschwindigkeit auf die Sichtweite anzupassen und Nebelscheinwerfer bzw. Nebelschlussleuchten einzuschalten. Vergewissern Sie sich vor der Fahrt, dass diese auch einwandfrei funktionieren. Achten Sie weiters bei der Verkehrsführung in Baustellenbereichen oder beim Linksabbiegen auf spontan auftretende Hindernisse.

Die früher einsetzende Dunkelheit kann anfangs für Irritationen beim Fahren sorgen. Ebenso problematisch ist die tiefstehende Sonne, welche den Lenker blenden kann und damit die Sicht wegnimmt. Um die Gefahr in Relation zu setzen: Wer bei Tempo 100 für nur eine Sekunde geblendet wird, ist ca. 30 Meter blind unterwegs. Saubere Scheiben sowie eine geputzte Sonnenbrille verhindern unerwünschte Spiegelungen und Reflexionen, während eine Sonnenblende im Idealfall die Augen vor der tiefstehenden Sonne schützt.

Wildwechsel: vor allem bei Dämmerung eine große Gefahr

Zunächst noch zwei leuchtende Augen im dunklen Dickicht am Straßenrand, auf einmal über die Straße sprintendes Wildtier. Besonders zu Dämmerzeiten in der Früh und am Abend sollte im Waldgebiet mit besonderer Vorsicht und bremsbereit gefahren werden. Kommt es doch zum Unfall, muss die zuständige Jagdaufsicht oder besser – um später Leistungen der Versicherung geltend zu machen – die Polizei alarmiert werden. Das selbstständige Transportieren des Tieres kann für das Tier qualvoll sein und ist deshalb verboten. Was bei einem Unfall mit einem Wildtier darüber hinaus zu tun ist, finden Sie im Beitrag von verkehrscoaching.com unter https://www.verkehrscoaching.com/wildwechsel-das-muessen-sie-beachten/.

Autofahren bei Regen: Nasse Fahrbahn und hohe Geschwindigkeit

Wer im Herbst mit dem Fahrzeug unterwegs ist, sollte vor allem bei Autofahren im Regen ein genaues Auge für die Beschaffenheit der Fahrbahn haben. Herabgefallene Blätter können in Verbindung mit Nässe oder Frost den Asphalt extrem rutschig machen. Durch den fehlenden Kontakt der Reifen mit der Oberfläche kann der Lenker schnell die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.

Eine oft unterschätzte Gefahr beim Autofahren bei Regen stellt weiters das Aquaplaning dar. Hier sammelt sich das Wasser auf der Fahrbahn und es kommt zum Kontaktverlust zwischen den Reifen und der nassen Fahrbahn. Antriebs-, Brems- und Lenkkräfte können nicht mehr übertragen werden, das Fahrzeug wird manövrierunfähig.

Um der möglichen Gefahr durch Laub auf der Straße und Aquaplaning zuvorzukommen, sollte vor allem bei nasser Fahrbahn die Geschwindigkeit entsprechend reduziert und auf riskante Lenk- und Bremsmanöver verzichtet werden.

Hohe Geschwindigkeit als Bedrohung für Verkehrsteilnehmer

Da sie tendenziell zur risikobereiteren Gruppe gehören, stellt nicht angepasste Geschwindigkeit – vor allem, aber nicht nur in den Herbst- und Wintermonaten – insbesondere für junge Lenker eine ernste Gefahr dar. Werden geltende Geschwindigkeitsbegrenzungen oder oben aufgezählte Gefahrenquellen ignoriert, stellt man nicht nur eine Gefahr für sich selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer dar.

Bei überhöhten Geschwindigkeiten erhöht sich der Anhalteweg und die damit verbundene Wahrscheinlichkeit zu verunfallen um ein Vielfaches. Während der kalkulierte Anhalteweg auf trockener (!) Fahrbahn bei 100 km/h rund 130 Meter beträgt, reduziert sich dieser bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h auf 88 Meter. 42 Meter Unterschied, die im Ernstfall das Fahrzeug früher zum Stillstand bringen und damit vielleicht Leben retten können. Man nehme an, die Fahrtstrecke beträgt 20 Kilometer: Durch die Reduzierung der Geschwindigkeit verlängert sich die Fahrt um lediglich drei Minuten. So kommen Sie nicht nur sicher, sondern auch entspannt zum Ziel.

Mit welchen Strafen Raser rechnen müssen

In den letzten Jahren wurden die Strafen für Raser-Delikte drastisch angehoben. So drohen je nach Schwere der Übertretung empfindliche Geldstrafen von bis zu 5.000 Euro – ab 1. März 2024 sogar von bis zu 7.500 Euro sowie bei höheren Überschreitungen ein Entzug der Lenkberechtigung. Darüber hinaus kann zusätzlich je nach Sachlage eine Nachschulung behördlich angeordnet werden. Unsere Infografiken geben detaillierte Auskunft über die Rechtsfolgen für Temposünder in Österreich.

Fehleinschätzungen, Ablenkung und riskantes Fahrverhalten gehören zu den häufigsten Verursachern von Unfällen mit Personenschaden. Zur eigenen Sicherheit und der der anderen Verkehrsteilnehmer sollte die Fahrgeschwindigkeit reduziert und im Herbst weiters auf die Gefahren durch Blätter oder Nässe auf der Fahrbahn, Wildwechsel und Sichtbeeinträchtigung durch Nebel oder die tiefstehende Sonne geachtet werden. Das KFV wünscht eine sichere Fahrt!

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