25 Feb

Vom Genuss zur Abhängigkeit: Alkoholkonsum und seine Folgen

Warum so viele Menschen zum Alkohol greifen und welche Konsequenzen das im Straßenverkehr haben kann.

Das Bild zeigt mehrere Hände mit Weingläsern, die anstoßen.

Ob Gelegenheitstrinker, bei feierlichen Anlässen, aus Gewohnheit oder zum Stressabbau: Der Griff zu Alkohol ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet und akzeptiert. Vielen ist dabei häufig gar nicht bewusst, wie gefährlich regelmäßiger Alkoholkonsum sein kann. Neben gesundheitlichen Schäden verursacht Alkohol auch eine deutliche Beeinträchtigung des Verhaltens und der Reaktionszeit, was vor allem im Straßenverkehr fatale Folgen hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto unterwegs ist. Warum gibt es in Österreich so hohen Alkoholkonsum und welche Folgen hat es, betrunken Auto zu fahren?

Warum trinken wir Alkohol?

In einem EU-weiten Vergleich liegt Österreich seit Jahren auf dem stabilen 3. Platz in puncto Alkoholkonsum. Alkohol gilt in Österreich als die Volksdroge Nummer eins. Das liegt einerseits daran, dass Alkohol in Österreich sehr breite soziale Akzeptanz genießt. Weitere Gründe für den vermehrten Alkoholkonsum sind die relativ einfache Verfügbarkeit und der niedrige Preis von Alkohol. Anlassbezogenes Anstoßen – ob bei einem freudigen oder traurigen Ereignis – gehören gleichermaßen zum guten Ton wie das Feierabendbier und der Umtrunk mit Freunden und Bekannten. Die Grenze zwischen Genuss und Missbrauch verläuft daher oft fließend. Gerade in stressigen und herausfordernden Zeiten kann der Griff zur Flasche als Gefahrensignal gewertet werden. Sobald Alkohol gebraucht wird, um „runterzukommen“ und zu funktionieren, besteht die Gefahr einer Abhängigkeit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) listet sechs Symptome, die eine Alkoholanhängigkeit erkennen lassen:

  1. Heftiges Verlangen: Betroffene empfinden einen starken Drang (Craving), Alkohol zu konsumieren.
  2. Dosissteigerung: Bei regelmäßigem Gebrauch gewöhnt sich der Organismus an die Droge. Um weiterhin den gewünschten Effekt erzielen zu können, muss daher die Menge des Konsums gesteigert werden.
  3. Kontrollverlust: Betroffene sind nicht mehr in der Lage, Menge und Dauer des Konsums zu kontrollieren.
  4. Körperliche Entzugsbeschwerden: Ausbleibender Konsum führt zu körperlichen Beschwerden wie Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, Zuckungen, aber auch Unruhe und Angst beziehungsweise depressive Verstimmungen.
  5. Interessensverlust: Suchtkranke geben Interessen und Aktivitäten auf, stattdessen wird Alkohol zum Lebensmittelpunkt.
  6. Fortdauernder Konsum: Ungeachtet der negativen sozialen und gesundheitlichen Folgen wird das Suchtmittel weiterhin konsumiert.

Mehr zum Thema Alkoholismus und wie Erkrankten geholfen werden kann lesen Sie im Beitrag „Alkoholismus und seine Auswirkungen“.

Alkohol im Straßenverkehr

Grundsätzlich gilt, dass nach dem Konsum von Alkohol – ungeachtet der Menge – auf die Inbetriebnahme eines Fahrzeugs verzichtet werden sollte. Wer sich dennoch hinters Lenkrad setzt, riskiert ungeachtet der gesetzlich erlaubten Grenze von 0,5 Promille sowohl arbeitsrechtliche als auch versicherungsrechtliche Konsequenzen, wenn es zu einem Unfall kommt. Schon ab 0,8 Promille, droht der Führerscheinentzug und die Absolvierung eines Verkehrscoachings. Wer mit mehr als 1,2 Promille Alkohol im Blut erwischt wird, hat neben einer Geldstrafe und dem Entzug des Führerscheins auch mit einer Nachschulung zu rechnen. Wird die Grenze von 1,6 Promille überschritten, wird außerdem eine verkehrspsychologische Untersuchung angeordnet. Somit hat erhöhter Alkoholkonsum nicht nur Folgen für die Gesundheit, sondern bei falschem Verhalten auch für die Lenkberechtigung.

Zusammengefasst: Trotz seiner breiten gesellschaftlichen Akzeptanz ist Alkohol als psychoaktives Suchtmittel einzustufen, dessen regelmäßiger Konsum schnell zur Abhängigkeit führen kann. Er ist daher für den Stressabbau gänzlich ungeeignet. Doch auch nach maßvollem Genuss sollten Sie jedenfalls auf das Lenken eines Fahrzeugs verzichten!

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